Das Glück des Tüchtigen

Darscheid. Die Wochen der Wahrheit stehen für unsere Zweite an und nach dem aktuellen Tabellenstand kann man die Parole ausgeben, dass man möglichst viel erreichen möchte und sollte. Wo die Reise dann hingeht, wird sich noch herausstellen. Die Mannschaft hat sich die Saison über ein gewisses Selbstvertrauen erarbeitet, ohne die Spiele auf die leichte Schulter zu nehmen. Auch wenn man spielerisch nicht immer glänzt, ackert man 90 Minuten für- und miteinander. Dass die Aufgabe gegen die SG Neroth keine leichte würde, war schon im Voraus klar, doch ging die Hälfte der Mannschaft zusätzlich von der Kirmes „geschädigt“ ins Spiel.

Die Unkonzentriertheit zu Beginn nutzten die Gäste für den ersten Wachmacher der Partie. Ein Eckball flog in den Fünfer und Anschütz konnte ohne Gegenwehr köpfen, doch der Ball flog knapp über das Tor (4‘). Auf der Gegenseite machten es unsere Männer besser. Ein Angriff über links folgte ein Pass in die Mitte. Chris Alberg ließ den Ball zu Marcel Schneider durch, der den Ball an seinem Gegenspieler vorbeilegte und das Leder einlochte (7‘). Eine frühe Führung im Rücken, die eigentlich eine gewisse Sicherheit bringen sollte, folgte jedoch ein bemühter, fahriger Auftritt unserer Mannschaft. In der kompletten ersten Hälfte fehlte es beiden Mannschaften an Passgenauigkeit, wobei sich die Gäste hier noch besser hervortun sollten. Die SG Neroth stellte unsere Mannschaft immer wieder vor Probleme und lief die Spieler früh an. Folgte einmal eine Offensivaktion, machte man sich diese durch zu viel Hektik zunichte. So konnten die Gäste einige Ballverluste zu vielversprechenden Kontern über die Außen nutzen. Ein solcher führte schließlich auch zum Ausgleich. Einem Ballverlust folgte ein Angriff über die rechte Seite. Die Defensive kam nicht mehr rechtzeitig in die Zweikämpfe und Heinrichs versenkte den Pass in die Mitte des Strafraums locker zum Ausgleich (22‘).

Darauf verflachte das Spiel wieder zusehends, auch wenn beide Mannschaften vom Tempo her ein ansehnliches Spiel zeigten. Doch dauerte es bis zur 38. Minute, ehe es wieder etwas Sehenswertes zu berichten gab. Jan Mohrs fasste sich ein Herz, dribbelte sich an mehreren Gegenspielern vorbei, fand mit seinem Schuss im Gästetorhüter jedoch seinen Meister. Mit dem Halbzeitpfiff kamen die Gäste nochmal gefährlich vors Tor, der Kopfball landete aber knapp neben dem Kasten (45‘+2).

So blieb erst einmal Zeit sich zu sammeln und Luft für die zweite Hälfte zu nehmen. Doch besser aus der Kabine kam die SG Neroth. So war es Fischer, der Elias Engels im Tor zu einer Flugeinlage zwang (53‘). In der Folge passierte weiterhin nicht viel. Die Zuschauer bekamen ein enges, aber auch höhepunktarmes Spiel zu sehen. Dass das Glück mit dem Tüchtigen ist, konnte unsere Truppe an diesem Tag nicht verneinen. Es dauerte bis zur 69. Minute, ehe es wieder brenzlig auf dem grünen Rasen wurde und die Gäste die große Chance zur Führung hatten. Völlig verwaist zeigte sich unsere linke Abwehrseite, doch scheiterte der Nerother Angreifer an sich selbst und setzte die Kugel völlig freistehend am Tor vorbei.

Durchatmen war angesagt und genau das nutzte die Mannschaft zum Brustlöser. Der folgende Abstoß flog über die komplette Gästeabwehr hinweg, die zu hoch aufgerückt war und Chris Alberg nahm dieses Geschenk dankend an, lief dem Ball hinterher und lupfte über den herauseilenden Torwart hinweg ein (70‘).

Von nun an war die Mannschaft im Spiel, die bessere Mannschaft und bekam die zweite Luft. Die Gäste versuchten ihr Möglichstes, doch spielten diese sich keine nennenswerte Möglichkeit mehr heraus. Viel geschah auf dem Spielfeld auch weiterhin nicht, wusste Fandels Truppe jedoch die Führung geschickt zu verteidigen und holte die letzten Körner aus sich heraus.

Fazit: Ein knapper und sicher auch glücklicher Sieg unserer Mannschaft, den man sich hart erarbeitete. Man spielte unter den eigenen Möglichkeiten, zeigte schon weitaus bessere Leistungen und kassiere trotzdem die drei Punkte ein. Hätten die Gäste die Chance zur Führung genutzt, wäre ein Punktgewinn an diesem Tag äußerst schwierig geworden, doch hat man sich das Quäntchen Glück momentan auch verdient. Ich sehe die Mannschaft allerdings lieber agieren, statt reagieren, da man alle Möglichkeiten besitzt, jeden Gegner in dieser Klasse vor Probleme zu stellen. (Daniel Schmidt)