Souveräner Sieg

Mehren. Im Derby gegen den TuS Daun II konnte es nur eine Devise geben: Drei Punkte einfahren, nachdem man den Sieg in der Vorwoche in letzter Sekunde verschenkt hatte. Auch wenn die Gäste punktlos nach Mehren kamen, war unsere Elf gewarnt. In der Vorbereitung trennte man sich äußert knapp mit 3:2 und beim Pokalsieg hatte man in der ersten Halbzeit seine liebe Mühe mit den Kreisstädtern.

Doch ging die Partie gut los und man wollte von Beginn an zeigen, wer hier Herr im Haus war. Yannick Weber hatte nach fünf Minuten die erste Möglichkeit, als ihm im Fünfer der Ball an den Fuß sprang, dieser jedoch zu überrascht davon war und das Spielgerät knapp neben den Kasten setzte. Es fehlte zu Beginn noch etwas an Genauigkeit und so brachte man sich schon zu Anfang um einige gute Gelegenheiten, die ordentlich herausgespielt zu Torchancen geführt hätten. Nach rund einer Viertelstunde war es dann Yannick Esser vorbehalten die Mannschaft in Führung zu bringen. Nach einem Spielzug über die linke Seite, erhielt dieser den Ball am Fünfereck, drehte sich und schoss das Leder in die Maschen (14.).

Doch wer gedacht hatte, dass diese Führung der Mannschaft das nötige Selbstvertrauen gab, um hier ein konzentriertes Spiel aufzuziehen, der sah sich getäuscht. Nach der Führung vernachlässigte man die Defensivarbeit, schaltete und waltete nach dem Motto „man wird das Kind schon schaukeln“. Nach 20 Minuten folgte die stärkste Phase der Gäste im ganzen Spiel, die rund 15 Minuten anhalten sollte. Zuerst ließ man den gegnerischen Angreifer der Gäste von links in aller Seelenruhe reinflanken, doch trat sein Mitspieler am Fünfer über den Ball, so dass Engels im Kasten entscheiden stören und den Ball in höchster Not abwehren konnte. Kurz darauf war es Karlo Cerkez, der sich zu einfach an der Torauslinie durchsetzen und so zeigen konnte, dass er nicht nur ein Restaurant, sondern auch den Ball führen kann. Dieser hielt aus spitzem Winkel drauf und fand seinen Meister in Engels, der wiederum hellwach war (22.).

Die Schwäche der TuS, nur in der Lage zu sein vereinzelte Nadelstiche zu setzen, sollte die Stärke unserer Mannschaft sein. So war es Thomas Umbach, der das 2:0 erzielte und vorerst für Beruhigung sorgte. Ein Schuss von Philipp Schüller konnte Ronny Schon im Tor der Dauner noch abwehren. Doch fiel der Ball Umbach vor die Füße, der trocken abstaubte und damit zeigte, dass er genau weiß, wo das Tor steht (29.).

Stellte man sich nun auf einen ruhigen Kick bis zur Halbzeit eingestellt, hatte Daun jedoch die große Chance zum Anschluss. Ein Ball wurschtelte sich irgendwie bis in den Strafraum unserer Zweiten durch und der folgende Schuss musste auf der Linie geklärt werden (34.). Engels, dem Unvermögen der Gäste und dem Glück auf unserer Seite war es zu verdanken, dass es hier noch 2:0 stand. Während sich Daun noch über die vergebene Chance zu ärgern schien, nutzte Fandels Elf die Gelegenheit zum Konter. Wieder war es Thomas Umbach, der den Ball im Sechzehner aufnahm und aus der Drehung aufs Tor nagelte. Der Ball flog vom Pfosten an Schons Rücken und von dort ins Tor (35.). Führung ausgebaut statt den Anschluss kassiert – das ist Fußball!

Man merkte den Gästen gegen Ende der ersten Halbzeit an, dass ein paar Spieler bereits wie ein Maikäfer am Pumpen waren, obwohl es kein Spiel der Marke „laufintensiv“ war. So kamen unsere Mannen noch zu guten Gelegenheiten in Hälfte eins. Chris Alberg, der in der 39. Minute freistehend über das Tor verzog (39.) und Neuzugang Dennis Kawik, der von Florian Papberg bedient wurde, mit seinem Schuss aber an der Latte scheiterte (44.), hätten das Ergebnis zum Pausentee noch höher schrauben können. Doch so blieb es beim beruhigenden 3:0 und der Sicherheit, dass hier wohl nichts mehr anbrennen würde.

In der zweiten Hälfte hätte Daun kommen müssen, um noch irgendwie etwas möglich zu machen. Doch plätscherte das Spiel zusehends dahin und es folgten mit Wiederanpfiff 20 Minuten Langeweile. Die Gäste konnten offensichtlich nicht mehr und spielten sich damit auch keine nennenswerten Aktionen heraus und unsere Jungs ließen es locker angehen, da man nicht mehr gefordert wurde. Zwischendurch blitzte immer wieder mal ein Ansatz von einem schönen Spielzug auf, doch waren die Pässe meist zu ungenau, da die nötige Konsequenz fehlte. Doch einer hatte noch richtig Lust – Thomas Umbach. Nach einem harmlosen Freistoß von Flo Papberg, der mehr in den Boden, als gegen den Ball schoss, rollte der Ball genau in die Füße Umbachs, der den Ball seelenruhig annehmen und aus rund 14 Metern einlochen konnte (64.). Achtes Saisontor, die Lebensversicherung der Zweiten und in blendender Verfassung – Edi Glieder wäre stolz auf dich! In der Folge schien Daun stehend KO und so fasste sich Achim Peters ein Herz, erkämpfte sich den Ball tief in der eigenen Hälfte und spazierte mit dem Spielgerät über den gesamten Platz. Doch seine Flanke von der rechten Seite fand keinen Abnehmer und die Chance verpuffte (67.). Jubeln durften die Gäste trotzdem, nachdem Muzafer Kurtisi einen Freistoß aus der Distanz sehenswert in den Winkel drosch und damit den Ehrentreffer für die Gäste erzielte (69.).

In den letzten zwanzig Minuten verlief die Partie ruhig und ohne große Vorkommnisse, bis Yannick Esser sich noch einmal aufbäumte, eine weite Flanke in den Strafraum erlaufen und von seinem Gegenspieler nur per Foulspiel gestoppt werden konnte. Kapitän Chris Alberg schnappte sich die Murmel und verwandelte den fälligen Elfmeter locker (89.). In der Nachspielzeit hätte Taleb Zoaeter das habe Dutzend vollmachen können, als Schüller diesem den Ball in den Lauf spielte, den Schuss jedoch verzog. Mit dem Schlusspfiff scheiterten die Gäste noch an der Latte und Schiedsrichter Elsen lud zum Mittelkreis.

Fazit: Ein verdienter Sieg, der auch in der Höhe in Ordnung geht. Was fehlt waren mehr Tore, auf beiden Seiten. Mit ein wenig mehr Glück hätte Daun die Partie auch ausgleichen können und es wäre vielleicht ein rassigeres Spiel entstanden. Doch so schenkte man den Gästen schnell die Tore 2 und 3 ein und der Drops war vorzeitig gelutscht. Sieben oder acht Tore auf unserer und zwei oder drei auf Dauner Seite, waren sicher im Bereich des Möglichen. Doch konnte man sich Zeit zum Durchatmen in weiten Teilen der Partie ohne Probleme nehmen und trotzdem schien man immer auf der sicheren Seite zu sein. Man muss jedoch kein Prophet sein, dass man sich im kommenden Auswärtsspiel beim Spitzenreiter Kelberg keine Auszeiten nehmen kann, möchte man dort bestehen. (Daniel Schmidt)