Sieg in letzter Sekunde entrissen

Lasel. Was soll man nach so einem Spiel schreiben? Ich versuche das so emotionslos wie möglich zu formulieren. Wir mussten von Anfang an auf Florian Kucher verzichten. Nach dem Warmlaufen musste auch Sebastian Stolz passen, was unsere Situation in diesem entscheidenden Spiel auch nicht wirklich verbesserte. Egal, die Mannschaft war von Anfang an bei der Sache und konnte dem Spiel direkt seinen Stempel aufdrücken. Wir spielten in einem 3-4-2-1 System und konnten mit dieser offensiven Ausrichtung den Gegner mehr und mehr in deren eigene Hälfte zurückdrängen. Der SG Lasel blieben eigentlich nur lange Bälle auf den einzigen Stürmer zu spielen, aber diese Pässe konnten von unserer Abwehrkette immer wieder abgefangen werden. Da unsere Laufbereitschaft sehr intensiv umgesetzt wurde, konnten wir damit einen hohen Spielanteil erarbeiten. Immer wieder wurden Bälle in die Tiefe gespielt, leider fielen diese immer wieder dem Abseits, manches Mal ungerechtfertigt, zum Opfer. Dann, wie aus heiterem Himmel, wurde Christoph Preis an den angewinkelten Armen im Strafraum angeschossen und der Unparteiische entschied auf Elfmeter. 0:1 kurz vor dem Halbzeitpfiff und die erste klare Torchance für die Heimmannschaft. Unglaublich, aber das sind wir ja diese Saison gewöhnt.

In der Halbzeit haben wir uns nochmal gepusht und uns eingeschworen, nur als Sieger vom Platz zu gehen. Wir nahmen auch direkt das Heft wieder in die Hand und versuchten so schnell wie möglich den Anschlusstreffer zu erzielen. 47. Minute, Angriff über rechts, Marcel Schneider bekommt den Ball läuft bis zur Torauslinie, Pass auf den kurzen Posten zu Florian Engels und der lässt dem Tormann aus fünf Metern keine Chance. Welch ein Jubel. Super. Endlich mal ein Angriff, der zu einem zählbaren Erfolg wurde. Jetzt waren wir auf das 2:1 fokussiert. Viele Zweikämpfe wurden im Mittelfeld gewonnen, jedoch fehlte dann immer wieder im entscheidenden Moment der ultimative Pass auf einen freistehenden Stürmer.

Eine Freistoßchance hatte die SG Lasel in der zweiten Hälfte dann doch noch, aber Taleb Zoaeter fischte den Ball gekonnt von der Linie. Ansonsten hatten wir das Spiel im Griff ohne jedoch eine 100%-ige Torchance zu erspielen. Kurz vor Schluss wurde Nils Esser dann im Strafraum von den Beinen geholt. Der Schiedsrichter entschied auf Strafstoß. Daniel Schmitz legte sich den Ball auf den Punkt und ließ dem Tormann keine Chance. 2:1! Damit wähnten wir uns dann schon auf der Siegesstrasse, zumal unser Gastgeber doch ziemlich platt war. 90 Minuten waren rum. Der Schiri zeigte 5 Minuten Nachspielzeit an und die sollten es in sich haben. 96. Minute: Nach einem Foul von Kevin Thönnes erhielt dieser den gelb-roten Karton. Auf dem Weg zur Außenlinie applaudierte dieser unseren Fans. Der Schiedsrichter nahm dies wohl als Unsportlichkeit ihm gegenüber auf und zog glatt rot. Der anschließende Freistoß landete in unserem 16er, Jo Hoffmann wurde zu Boden gerissen und zum Erstaunen aller entschied dabei der Unparteiische auf Elfmeter für Lasel. Kaum zu fassen. Taleb war fast dran, aber das Tor war gleichzeitig der Endstand zum 2:2.

Fazit: Wir haben es wieder nicht geschafft, mal zwei Tore in Vorsprung zu gehen, was bei der Überlegenheit in der zweiten Halbzeit durchaus möglich war. Das hätte uns den Sieg gerettet. Die Mannschaft gab jedoch wieder alles aber wir wurden wieder mal nicht belohnt. Wir hatten die ganze Saison über gute Schiedsrichter. Dafür muss man auch mal eine Lanze brechen. Am Sonntag war es aus unserer Sicht sehr unglücklich, bei so einem wichtigen Spiel einen Schiedsrichter aus Lünebach (ist ja im Grunde genommen der Nachbarverein) anzusetzen. Im Spiel lief dann auch einiges eher unglücklich. Nach dem Spiel wurde Nils Esser im Spielbericht vermerkt, weil hier wohl noch unsportliche Bemerkungen an den Schiedsrichter gerichtet wurden. Es war ein sehr emotionales Spiel.  Diese Emotionen bestanden auch nach dem Spiel und die Spieler waren kaum zu beruhigen. Dass der Schiedsrichter in seiner Sportkleidung noch eine Stunde vor unserer Kabine stand, diente auch nicht wirklich zur Beruhigung. Wir können es immer noch aus eigener Kraft schaffen. Das ist schon sehr erstaunlich! Allerdings muss das letzte Saisonspiel auf jeden Fall gewonnen werden! (Alfred Schmitz)