Viele Fragezeichen

Mehren. Am ersten Spieltag der neuen Saison stand für uns das Spiel gegen Ulmen II auf dem Programm. Nachdem die zweite Mannschaft der Gäste aus der Vorsaison komplett aufgelöst und durch die eigene A-Jugend ersetzt wurde, war der „alte“ Bekannte aus den vergangenen Spielzeiten mehr oder weniger eine „neue“ Herausforderung. Aus Testspielen in den vergangenen Jahren, ebenfalls gegen A-Jugend Teams aus Ulmen, war ich gespannt, wie meine Mannschaft damit umgehen würde. Wir konnten in solchen Spielen schon mal überzeugend auftreten, aber auch genauso fahrlässig.

Ob es dann am Sonntag fahrlässig war, was wir am Sonntag auf den Platz brachten, ist schwierig zu beurteilen. Es entwickelte sich ein Spiel auf ganz schwachem Niveau, wobei das Wort „Spiel“ eigentlich fehl am Platz ist. Die meiste Luft brauchte der Schiedsrichter; nicht zum Laufen, sondern um die vielen Fouls des Spiels abzupfeifen. Die Gäste waren nicht gewillt, so etwas wie Fußball aufkommen zu lassen und quittierten jeden Ballverlust ihrerseits mit einem Foul.

Meine Mannschaft ließ sich davon anstecken und versuchte es auf ähnliche Weise, so dass eigentlich immer ein Spieler auf dem Rasen lag. Es war kein hartes Spiel, so soll das hier nicht verstanden werden. Aber geprägt von vielen Nicklichkeiten entstanden eben kaum mal Situationen, in denen der Ball über mehrere Stationen laufen konnte. Zu allem Überfluss hatten wir auch keine Geduld und so flogen oft lange Bälle nach vorne, die dann irgendwo im Nichts landeten und verschenkt waren. Es ergaben sich auch keine Torchancen auf beiden Seiten, bis auf eine durch Yannick Esser gegen Ende des Spiels, als er einen Ball knapp am Pfosten vorbei schob. Einen wirklichen Sieger hatte das Spiel allerdings auch nicht verdient.

Fazit: Das Spiel spiegelt ziemlich genau auch unser Training der vergangenen drei Wochen wider. Wir sind zwar auf dem Platz, aber wirkliche Anspannung und Bereitschaft fehlen über die ganze Zeit. Um aber als Spieler wie als Mannschaft Erfolgserlebnisse zu haben, im Training und Spiel, muss man schon etwas mehr investieren, als wir es zurzeit tun. Ein großer Kader sagt nicht gleichzeitig große Qualität aus. Die muss man sich holen – im Training und Spiel! Irgendwie wirkt das wie mit angezogener Handbremse. Warum Jungs? Worauf warten? Bremse lösen und los geht‘s! (Markus Fandel)