Fehlende Konstanz

Neroth. Unser Auswärtsspiel in Neroth war vor dem Spiel für uns die Möglichkeit bei einem Sieg auf Platz zwei zu klettern. Die Voraussetzungen waren eigentlich gut, da der Kader ziemlich komplett war.

Es entwickelte sich dann in den ersten zwanzig bis fünfundzwanzig Minuten ein ausgeglichenes Spiel, bei dem wir die ersten Chancen zur Führung hatten. Neroth konnte sich ebenfalls die eine oder andere Möglichkeit erspielen, ohne aber wie wir auch das nötige Kapital daraus zu schlagen. Mit zunehmender Spieldauer konnten wir die Gastgeber von unserem Tor weghalten. Gefährlich für uns wurden einige lange Bälle, die unserer Abwehr immer wieder durchrutschten. Wir verstanden es in der Phase nicht wirklich, lange Abschläge bzw. auch Befreiungsschläge vor dem Aufspringen zu klären. Aufgrund des tiefen und nassen Rasens konnte sich die Offensive des SV Neroth einige Bälle erlaufen, ohne aber wirklich gefährlich zu werden.

In Rückstand gerieten wir bereits nach etwa einer viertel Stunde, als wir durch einen Stellungsfehler in der Abwehr eine Hereingabe ins eigene Tor abfälschten. Danach wurde das Spiel ruppiger, bei dem der Schiedsrichter einige harte Fouls nicht mit der nötigen Karte bestrafte. Im weiteren Verlauf sollte sich das dann auch rächen.

Nach der Pause drängten wir Neroth mehr und mehr in die eigene Hälfte. Außer mit langen Bällen bzw. Befreiungsschlägen nahmen die Gastgeber kaum noch am Spiel teil. Auffallend war nur die unnötige Härte in einigen Zweikämpfen, die nicht konsequent genug geahndet oder auch gepfiffen wurden. Es ergaben sich für uns einige gute Tormöglichkeiten, die wir aber trotz guter Position zum Tor nicht nutzen konnten. Wie das dann bei einem so knappen Spielstand ist, wird das Spiel hektischer und die Fouls mehren sich. Merkwürdiger Weise sind WIR dann die Mannschaft, die trotz Überzahl in der Defensive Fouls provozieren bzw. auch gepfiffen kommen. Eines dieser Fouls (wobei man das nicht pfeifen musste) führte dann dazu, das sich Flo Papberg zu einer Beleidigung hinreißen ließ (sowas von unnötig) und mit Rot vom Platz ging.

Von da an entglitt dem Schiedsrichter die Partie komplett. Viel Zweikämpfe von uns im Mittelfeld wurden rigoros abgepfiffen. Körperkontakt gehört zum Fußball dazu. Und wenn man im Zweikampf den Gegenspieler berührt, ist es nicht immer Foul. So wurden uns viele gute Angriffe weggepfiffen und aus einem vermeintlichen Vorteil wurde ein Nachteil. Kurz nach der Roten Karte für uns gab es dann auch Rot für einen der Gästespieler nach einem harten Einsteigen auf Höhe der Mittellinie. Bezeichnenderweise ein Spieler, der längst schon hätte Gelb haben müsse.

Kurz vor Ende lies Ralf sich auch zu einer Beleidigung hinreißen, als er den Gegenspieler beschimpfte. Nach einem Foul an Ralf, das schon Gelb war, trat der Gegenspieler noch zusätzlich auf den Fuß von Ralf. Merkwürdigerweise gab KEINE Karte. Dafür für einen Ersatzspieler, der den Schiedsrichter beschimpfte.

Kurz vor Ende hätte es nochmal Rot für die Gastgeber geben müssen, als Marco sich auf Höhe des Sechzehners den Ball vorbeilegte, der Gegenspieler ihn aber über die Klinge springen ließ. Sicherlich standen noch Gegenspieler in der Nähe, von denen aber keiner in der Lage gewesen wäre, den Torschuss zu verhindern. Gelb gab es natürlich auch nicht.

Fazit: Unter dem Strich steht eine katastrophale Schiedsrichterleistung. Bei frühzeitigen Verwarnungen wäre das Spiel sicherlich anders gelaufen. Unter dem Strich bleibt aber auch zu sagen, dass wir ein Spiel UND zwei Spieler mit Rot verloren haben. Wenn man sich zu solchen Äußerungen hinreißen lässt, kann man dem Schiedsrichter keinen Vorwurf machen. Da ist es auch unerheblich, ob Gegenspieler früher Verwarnungen verdient hätten. Wir lassen uns zu leicht provozieren. Aus solchen Situationen gehen wir IMMER als Verlierer vom Platz. Rolf Weber (Ulmen) sagte am Sonntag absolut treffend: „Ihr schadet euch damit selbst!“ (Markus Fandel)