Heimsieg verschenkt!

Darscheid. Das ist kaum noch zu verstehen. Innerhalb von einer Woche wurde zweimal ein Zwei-Tore-Vorsprung verspielt und damit fünf Punkte verschenkt. Wieder mal sprachlos, wieder mal fassungslos. Die Saison gleicht einer Achterbahnfahrt. Hoch und runter. Aber nicht, weil der Gegner einmal stark und einmal schwach auftritt. Es scheint immer in unserer Hand zu liegen, ob wir gewinnen oder verlieren. Wir spielen mal wieder eine gute erste Halbzeit, erspielen uns Torchancen über Torchancen, gehen damit aber unzulänglich um und hinten bekommen wir zu viele Tore rein. Wir führten 2:0, hätten aber 5:0 in Front liegen müssen. Jedoch machen wir die Tore nicht; kein Problem, halten wir halt das Ergebnis. Aber so einfach macht uns unser Team das nicht. Auch wenn Pech hinzukommt, kann man das nicht alles nur darauf zurückführen. In Gerolstein verloren wir durch einen unberechtigten Elfmeter den sicher geglaubten Sieg, jetzt führte uns ein abgefälschter Freistoß auf die Verliererstraße.

Nur so einfach können wir es uns auch nicht machen. Vorne werden kläglich gute herausgespielte Torchancen vergeben und hinten betteln wir förmlich um Gegentore. Wie können wir das abstellen? Eine gute Frage. Bis zur 60. Minute spielt die Mannschaft einen mitreißenden Fußball, drückt den Gegner an die Wand, lässt kaum eine Torchance zu und dann werden wir kollektiv kopflos, nur weil der Gegner durch viel Glück den Anschlusstreffer erzielt. So kann und darf es nicht weitergehen! Anstatt auf dem zweiten Platz zu stehen, besteht wieder Anschluss zur Abstiegszone.

Ich bin nicht bereit nochmals so eine Saison zu spielen wie letztes Jahr, nur weil die Mentalität der Mannschaft den absoluten Erfolg scheinbar für nicht zielführend hält. Das Team kann Fußball spielen, teilweise sogar sehr guten Fußball, aber ein Fußballspiel dauert halt 90 Minuten. Für alle, die denken der Schreiber übertreibt mal wieder maßlos, ein Auszug aus dem Live-Ticker:

5. Minute: Gute Chance für Esser, Torhüter pariert.

17. Minute: Stolz bekommt den Ball gepasst, steht gut positioniert, trifft das Leder aber nicht richtig und der Ball trudelt ins Aus.

23. Minute: Tor durch Esser.

44. Minute Daniel Schmitz mit einem Lattenkracher.

47. Minute: Esser ist durch, versucht den Heber, Torwart macht sich lang und wehrt ab.

48. Minute: Jetzt ist Stolz durch und scheitert ebenfalls am Keeper der Gäste.

So ging das munter weiter. Am Ende verloren wir das Spiel innerhalb von acht Minuten (!) durch drei Gegentreffer, mit tatkräftiger Unterstützung unserer Defensive. Wir haben jetzt den Oktober vor der Brust. Beginnend mit dem Pokalspiel gegen Geichlingen geht es zum Tabellenzweiten aus Stadtkyll, anschließend steht die Partie gegen den Tabellenführer Kelberg und das Derby gegen Ulmen an.

Danach werden wir sehen, ob sich das Team beweisen kann, ob man willens ist, vorne mal die Dinger wegzumachen und hinten konzentriert zu Werke geht. (Alfred Schmitz)