Spiel und Punkte verschenkt

Darscheid. Es ist eine harte Zeit für unsere Fans. Nach einer wirklich guten ersten Halbzeit verloren wir in der zweiten Halbzeit mal wieder den Faden, um am Ende wieder mit leeren Händen da zu stehen. Dabei lief es ganz gut an. Bereits in der dritten Minute wurde Nils Esser freigespielt und stand frei vor dem Torwart, der abschließende Lupfer landete jedoch über dem Tor. So war es mal wieder nichts mit einem frühen Führungstor, das uns sicherlich noch mehr Sicherheit gegeben hätte. Auch Florian Kucher hatte diesen Führungstreffer nach einem Eckball auf dem Kopf, aber der Torwart parierte hervorragend. Dann schickte das Team Sven Mohrs auf die Reise, aber auch dieser versenkte den Ball freistehend vorm Torwart in den Bäumen statt im Tor. Wir rauften uns mal wieder die Haare an der Außenlinie, ob der vergebenen Chancen. Wir hatten uns im Vorfeld mal wieder viel Gedanken machen müssen, da aufgrund der schweren Verletzung von Danny Schmitz – er hatte sich im Spiel gegen Ulmen das Außenband im Sprunggelenk gerissen und fällt für den Rest des Jahres aus, die Sechser-Position neu zu vergeben war. Auch aufgrund der etwas schwächeren gegnerischen Abwehr entschieden wir uns für eine neue 5-2-3 Taktik mit Philipp Gundert als Sechser neben Jo Hoffmann. Das funktionierte auch sehr gut. Die Vorgaben an unsere Außenverteidiger, sich immer wieder ins Angriffsspiel einzuschalten, wurden sehr gut umgesetzt. Auch unsere Stürmer sollten bei Ballbesitz unseres Gastes immer wieder unsere beiden Sechser unterstützen. Auch das funktionierte reibungslos. Es fehlten halt mal wieder die notwendigen Tore.

Wenn diese nicht fallen, muss man sich halt mit einem 0:0 zur Halbzeit begnügen. Genau so weiter spielen, war die Devise für die zweite Halbzeit. Keinen Deut weniger! Anders war sicher die Anrede des gegnerischen Trainers. Der konnte nicht zufrieden sein und beorderte sein Team wohl zehn Meter höher, wodurch wir dann in der zweiten Halbzeit wieder Probleme bekamen. Denn unsere Stürmer mussten dadurch weitere Wege zur Absicherung des Mittelfeldes gehen. Wir hatten in der ersten Halbzeit wieder viel Laufarbeit investiert, das wirkte sich zusätzlich negativ aus, da die Power nicht mehr so vorhanden war. Entsprechend konnte unser Gast das Spiel nun offener gestalten, ohne wirklich zu nennenswerten Torchancen zu kommen. Jo Hoffmann hatte mit einem Kopfball das 1:0 auf dem Kopf, doch Oberkyll vereitelte das Tor mit gemeinsamen Kräften. Das Spiel plätscherte dahin, bis kurz vor Schluss Kevin Thönnes auf die Reise geschickt wurde, doch das 1:1 gegen den Tormann gewann dieser. Dann der Konter – Oberkyll spielte den Ball gekonnt bis vor unsere Torauslinie bzw. 10 cm darüber hinaus, der Pfiff des Schiedsrichters blieb jedoch aus und die Gäste nutzten die Unachtsamkeit unserer Mannschaft zum 0:1. Das Spiel wurde auf den Kopf gestellt. Wir warfen dann alles nach vorne, doch erfolgreich war abermals der Gegner, der nach einem Konter aus einem glasklaren Abseits heraus das 0:2 erzielte.

Fazit: Mit all den verschenkten Punkten wären wir jenseits von Gut und Böse. Wir hätten so viele Punkte, um jetzt schon fast nicht mehr absteigen zu können. Das nimmt jedoch die Spannung aus der Saison und so betteln wir halt weiter um die Tuchfühlung zu den Abstiegsrängen. Es bleibt somit weiter spannend. (Alfred Schmitz)