Punktverlust gegen Nohn

Nohn. Nach dem umkämpften 2:1 Erfolg am Freitagabend gegen Kirchweiler ging es für uns am Sonntag nach Nohn. Der zu dem Zeitpunkt Tabellenletzte hatte bis dahin noch keinen Punkt bzw. Tor geschossen. Das Spiel entwickelte sich nach kurzer Zeit wie erwartet. Wir konnten Nohn nach etwas Anlauf unter Druck setzen, ohne aber die ganz großen Chancen zu erspielen. Im Laufe der ersten Halbzeit wurde unser Spiel nach vorne genauer und der gegnerische Torwart rückte mehr in den Vordergrund. Wir verstanden es allerdings nicht, die sich uns bietenden Möglichkeiten konsequent auszuspielen und in Tore umzusetzen. So blieb es Thomas Umbach überlassen nach einer halben Stunde den Führungstreffer per Freistoß aus halblinker Position aus etwa 22 Metern zu erzielen. Als wäre das der Weckruf für die letzte Viertelstunde gewesen, konnten wir uns danach fünf, sechs 100%ige erspielen, scheiterten jedoch mehr an uns als am Torwart der Gastgeber. Brenzlig vor unserem Tor wurde es eigentlich nur einmal; das allerdings auch mit einer Hundertprozentigen. Nach einem schlecht ausgeführten Freistoß für uns an der Mittellinie konnten die Gastgeber den Ball am 16er abfangen und spielten über unsere Seite den Konter aus, den Elias im Tor allerdings im 1:1 entschärfen könnte. Alles in allem aber eine verdiente Pausenführung für uns.

Zu Beginn der zweiten Halbzeit kamen wir nicht mehr wirklich in unser Spiel, hatten im Verlauf der zweiten Halbzeit aber trotzdem gute Möglichkeiten, mit mehr Konsequenz die Führung auszubauen. Nohn konnte an dem Tag nicht wirklich nach vorne spielen und tat dies meist mit langen Bällen. Unerklärlich bleibt, warum der Schiedsrichter in der zweiten Halbzeit ziemlich konsequent Zweikämpfe unsererseits Abpfiff und auf Freistoß für die Gastgeber entschied. Die kurioseste Begründung für einen solchen Pfiff war die Aussage zu mir: „Du hast im Zweikampf das Trikot des Gegenspielers mit der Hand berührt.“ Wie bitte? Man lernt wirklich nie aus kann ich da nur sagen. Vielleicht hatte er das Gefühl den Gastgebern helfen zu müssen, da sie ja nicht wirklich konnten an dem Tag. Vielleicht lag es auch an den Zuschauern, die vehement in jedem Zweikampf ein Foul sahen und dies lautstark dem Schiedsrichter mitteilten. Ähnlich bei möglichen Abseitsentscheidungen. Abseits stand eigentlich nur Darscheid, während Nohn sich eher zufällig im Abseits befand nach Meinung einiger angereisten Fans. So hagelte es dann einige Freistöße, die aber eher wirkungslos blieben.

Unabhängig davon hatte meine Mannschaft dann irgendwann wohl das Gefühl ebenfalls unterstützend eingreifen zu müssen. Uns ging im Laufe der zweiten Hälfte die Ordnung komplett verloren. Infolge dessen konnte Nohn aus einem Ball, der irgendwie quer durch den Fünfer segelte (Rengen lässt grüssen) aus kurzer Distanz den Ausgleich erzielen (75.). Wie das dann im Fußball so ist, spürt der Gegner, dass an dem Tag vielleicht doch etwas geht. Also versuchten sie mit ihren Möglichkeiten noch zum Führungstreffer zu kommen, hatten aber nicht wirklich gezielte Aktionen, um ein Tor zu erzielen. Wir waren allerdings auch nicht in der Lage das Spiel zu beruhigen und vor allem über die Abwehr zu spielen, um den Gegner mehr laufen zu lassen. Also musste ein Standard herhalten, um den Gastgebern den Führungstreffer zu erzielen. Ein normaler Zweikampf an der Mittellinie wurde als Foul gewertet und der daraus resultierende Freistoß lag ca. fünf Meter in der gegnerischen Hälfte und etwa zehn Meter von der Außenlinie weg. Aber kein Vorwurf an den Schiedsrichter, denn aus dieser Entfernung sollte eigentlich nichts passieren – sollte man meinen. Aber nicht mit uns. Der zu alledem auch noch schlecht ausgeführte Freistoß konnte ohne weitere Berührung über die Torlinie direkt neben den linken Torpfosten fliegen. Nicht hart, nicht Flanke, nicht Torschuss – aber trotzdem drin. Und das in der 83. Minute! Also hieß es alles nach vorne zu werfen, um irgendwie noch den Ausgleich zu erzielen. Dies gelang uns dann glücklicherweise in der 88. Minute, ebenfalls durch Thomas Umbach. So blieb es dann beim Unentschieden.

Fazit: Ein mehr als enttäuschendes Ergebnis aus meiner Sicht. Auch zwei Tage nach dem Spiel bin ich immer noch ziemlich geknickt, vor allem nachdem wir das Spiel am Freitag gewinnen konnten. Bei den Gegentoren haben wir unser Möglichstes getan dem Gegner zu helfen. Auf der einen Seite beste Möglichkeiten ausgelassen, auf der anderen Seite fahrlässig verteidigt. Und die Gastgeber haben am Sonntag, bei allem Respekt, gezeigt warum sie zweimal hoch verloren haben. So bringen wir uns selbst um die Punkte und belohnen nicht uns, sondern den Gegner. Wir müssen mehr Entschlossenheit an den Tag legen in beide Richtungen. Ansonsten werden wir uns öfters in der Saison nach dem Spiel fragen, warum nicht wir die Punkte haben, obwohl wir eigentlich die stärkere Mannschaft sind. Unerklärlich bleibt mir weiterhin, wie man solche Pokalspiele macht und in den Punktspielen dann die Leistung nicht auf den Platz bringt. Ist das Überheblichkeit? (Markus Fandel)