Dreier im Regen von Jünkerath
Jünkerath. Am Samstagabend ging es für uns zum Tabellenzweiten nach Lissendorf – und das unter alles andere als idealen Voraussetzungen. In der Tabelle trennten uns satte 13 Punkte, dazu fehlten uns mehrere Leistungsträger krankheits- oder berufsbedingt. Doch mit vereinten Kräften, taktischem Geschick und Unterstützung aus unserer ersten Mannschaft standen am Ende immerhin 14 kampfbereite Männer auf dem Spielbericht.
Wie erwartet übernahm Eifel Mitte in der Anfangsphase das Zepter und drängte uns tief in die eigene Hälfte. Eckball um Eckball, Abschluss um Abschluss – doch unsere Defensive warf sich in jeden Zweikampf, und Yannick zeigte zwischen den Pfosten eine bärenstarke Leistung. In der 20. Minute zappelte der Ball zwar im Netz, doch der Torschütze stand deutlich im Abseits – Glück für uns, aber auch klare Entscheidung.
Ab Mitte der ersten Halbzeit kamen wir immer besser in die Partie. Vorne gelang es vor allem Ilias und Marius Schmitz, die Bälle festzumachen und für Entlastung zu sorgen. Und kurz vor der Pause fiel dann der völlig überraschende, aber keineswegs unverdiente Führungstreffer: Nach einer Ecke von Koffer rutschte Cello der Ball beim Schuss über den Spann – und genau dadurch segelte das Ding wunderschön ins lange Eck. 0:1 in der 45. Minute! Mit dieser moralisch enorm wichtigen Führung ging es in die Kabine.
Nach dem Seitenwechsel dann der erwartete Sturmlauf der Gastgeber. Die ersten 15 Minuten gehörten klar Eifel Mitte – doch wir verteidigten mit allem, was wir hatten. Grätschen, Schrammen, blutige Knie – aber null Angst. Trotzdem fiel in der 65. Minute der Ausgleich: Nach einer Ecke bekamen wir den Ball mehrfach nicht sauber geklärt, ehe ein Schuss aus der Distanz durch mehrere Beine hindurch den Weg ins Tor fand – 1:1.
Viele hätten gedacht: Jetzt kippt das Spiel. Wir nicht.
In der 77. Minute bekamen wir einen Freistoß auf Höhe der Mittellinie. Fabi Theis brachte das Ding hoch und weit in den Strafraum. Mike stieg am langen Pfosten in bester „Ich hab da noch was vor“-Manier hoch und köpfte aus spitzem Winkel frech ins kurze Eck – 1:2! Die Auswärtstribüne explodierte.
Die Schlussphase? Acht (!) Minuten Nachspielzeit, Dauerregen, Gastgeber mit Wut im Bauch – das volle Programm. Zwei richtig gefährliche Situationen mussten wir noch überstehen. Aber mit Herz, Wille und einem bisschen Glück verteidigten wir die Führung über die Zeit.
Fazit: Mit Teamgeist, Kampf und Kaltschnäuzigkeit ist Fußball eben mehr als Tabellenstände. Während manche von Kunstdiebstählen im Louvre sprechen – wir haben am Samstag ganz still und unauffällig drei kostbare Punkte aus Jünkerath mitgenommen.
(Leon Groß)
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