Enttäuschender Auftritt

Darscheid. In den vergangenen Spielzeiten zeige unsere zweite Mannschaft im Pokal ansprechende Leistungen und selbst gegen klassenhöhere Mannschaften machte man keine schlechte Figur. So ging man gegen die SG Südeifel II auch als leichter Favorit ins Spiel, da diese eine weite Anreise inmitten der Woche hatten, die man erstmal aus den Beinen schütteln muss. Zudem war die Mannschaftsbeteiligung in der Vorbereitung sehr gut und Trainer Fandel konnte fast aus dem Vollen schöpfen, zumal man sich im Testspiel einige Tage zuvor in spielerisch guter Form präsentierte.

Umso trauriger, man kann es ruhig vorwegnehmen, war der Auftritt an diesem Abend. Beide Mannschaften enttäuschten auf ganzer Linie und zeigten ein Spiel, welches auch für zwei Teams der unteren Kreisklasse nur schwer zu ertragen war. Die Zuschauer hatten hier wohl schon eine gewissen Vorahnung, verirrten sich schließlich nicht mehr als eine Handvoll auf den Sportplatz.

Das Spiel wurde von Beginn an durch wenig Tempo bestimmt, auch wenn leichte Vorteile auf der Seite unserer Mannschaft lagen. Doch nach einer Viertelstunde verlor man noch den restlichen Faden und die Gäste kamen besser ins Spiel, jedoch ohne zu glänzen. Während diese mit dem Ball recht wild einfach nach vorne liefen, stand unsere Elf daneben und sah dabei zu. Die Folge waren Fehlpässe über Fehlpässe hüben wie drüben. Den Gästen fehlte die Übersicht, uns die Ruhe. Die Devise „den Ball und damit auch den Gegner laufen zu lassen“, so wie man es seit eh und je trainiert, wurde völlig ignoriert und so entwickelte sich ein wildes Spektakel, das die Augen bluten ließ.

Bezeichnend, dass der Schiedsrichter nach 25 Minuten das Spiel trotz milder Temperaturen für eine Trinkpause unterbrach. Besser wurde es nach Wiederanpfiff nicht, zumal man die Unzufriedenheit in der Mannschaft über das Dargebotene spürte. Bezeichnend auch, dass unsere Zweite schmeichelhaft in Führung ging. Eine Flanke in den Strafraum, die niemals einen Abnehmer gefunden hätte, wurde von Matthias Schuster über seinen eigenen Torhüter hinweg in die Maschen geköpft (45‘).

Statt das 1:0 mit in die Pause zu nehmen, kassierte man in der Nachspielzeit noch den Ausgleich. In der Vorwärtsbewegung wurde der Ball hergeschenkt und ein weiter, strammer Pass fand den Weg durch die hochstehende Abwehr. Im Strafraum wurde der Angreifer gestellt und plötzlich entschied Schiedsrichter Leif auf Elfmeter. Eine meiner Meinung nach sehr strittige Situation, da selbst von weitem zu sehen war, dass der Spieler viel zu einfach den Boden küsste und man aus der Entfernung des Schiris zum Spielgeschehen hin niemals eine sichere Entscheidung treffen konnte. Doch der Pfiff war da, Julian Molitor trat an und verwandelte trotz Innenpfosten recht sicher (45‘+4).

Kaum begann die zweite Hälfte, sah sich unsere Elf auch schon einem Rückstand hinterherlaufen. Ein eigentlich harmlos zu klärender Ball in die Mitte des Strafraums fand Rolf Koch, da die Zuordnung nicht passte und dieser schob zur Führung ein (50‘). Damit brachte man sich noch mehr in Bedrängnis, doch war genügend Zeit den Platz noch als Sieger zu verlassen. Doch spielerisch wie läuferisch funktionierte noch länger nichts. Erst ab der 65. Minute wachte die Mannschaft auf, ließ plötzlich den Ball laufen, verlor sich aber noch immer in mangelnder Bereitschaft und Ideenlosigkeit. Niemand besetzte die freien Räume, der 16er wurde nur selten erreicht. Nach 72 Minuten versuchte es Michael Weber fast schon verzweifelt mit einem Distanzschuss, der sein Ziel weit verfehlte und erst in der Schlussminute fand der Ball endlich mal Thomas Umbach, der im Strafraum zum Schießen kam, doch wurde der Ball mit dem Schädel abgewehrt (89.).

Fazit: Ein frühes und letztlich verdientes Pokalaus und ein Spiel, in dem unsere Truppe alles vermissen ließ, was man auf dem Training versucht einzustudieren. Laufbereitschaft, Zweikampfwille, die Tugenden des Fußballs – sie fehlten an diesem Abend komplett. Man kann und muss nicht immer glänzen, doch muss die Einstellung stimmen und so schenkte man dem Gegner den Einzug in die zweite Runde, die, bei allem Respekt, bei Normalform unserer Elf, keinen Stich gemacht hätten. Hoffentlich der richtige Schuss vor den Bug für den Beginn der Meisterschaft, in dem man sich eine solche Leistung nicht erlauben darf. (Daniel Schmidt)