Mit dem Herz in der Hand

Darscheid. Zwei Spiele – vier Punkte. Von einem gelungenen Saisonstart kann man so früh noch nicht sprechen und mit den Gästen des SV Roth-Kalenborn II stand eine Standortbestimmung an, da diese eine gute Rolle in der D-Klasse spielen wollen und über viele junge Spieler verfügen. Daher war unsere Mannschaft gewarnt, doch muss einem momentan nicht bange werden. Die Mannschaft macht einen motivierten Eindruck und ist mit viel Wille und Herz dabei – wie auch in dieser Begegnung.

Es ging ruhig los auf dem Platz und die beiden Mannschaften tasteten sich anfangs ab. Dass Achim Peters an diesem Tag richtig Lust auf Fußball hatte und als erster die Initiative ergriff, wurde direkt mit dem Führungstreffer belohnt. Stark setzte sich dieser auf der rechten Seite durch, ließ erst den Gegenspieler, dann den Verteidiger stehen, flankte in die Mitte und ein Gästespieler „klärte“ den Ball per Kopfball ins eigene Netz (10‘).

Probleme bereiteten die Gäste unserer Truppe in dieser Phase nicht wirklich. Wären da nicht die in diesem Spiel oft langen Bälle, die zu oft den Weg über die Abwehr fanden. Besonders der flinke und oft anspielbare Christopher Hens machte es unserer Elf nicht immer einfach. Ansonsten bissen sich die Gäste jedoch die Zähne aus und konnten nicht viel mit dem Ball anfangen. Zwar ging es immer wieder schnell nach vorne, doch war die Bindung zur Defensive nur mangelhaft und so konnten viele Bälle im (defensiven) Mittelfeld abgefangen werden. Es ging temporeich zu und die Zuschauer bekamen ein Spiel der besseren Sorte zu sehen, ohne dass beide Mannschaften für große Highlights sorgten. Die Mannschaft wusste die Führung über weite Teile erst einmal zu verwalten, da die eigenen Angriffsbemühungen durchaus gegeben, aber zu ungenau waren.

Erst nach rund einer halben Stunde kamen die Gäste wieder in die Nähe des Tores, doch der Schuss aus 18 Metern ging links vorbei. Es folgten die besten Minuten Roth-Kalenborns. Ein Foulspiel an der Strafraumgrenze sollte nicht nur theoretisch für Gefahr sorgen. Hens schnappte sich den Ball, schoss den Ball über die Mauer und netzte ein. Ein durchaus haltbarer Ball für Torhüter Engels, der, geblendet von der Sonne, den Ball nicht sah. Ausgleich – Spiel wieder offen! (32‘)

Der Ausgleich ließ unsere Elf etwas ins Schwitzen kommen. Zu hektisch und unsortiert präsentierte man sich in der Folge, die Gäste hatten Lunte gerochen. So versuchten diese es noch einmal mit zwei Schüssen aus Strafraumnähe; beide drüber. Dass die Gäste fehleranfällig und verwundbar waren, zeigte sich kurz vor der Halbzeit. Leon Schüler, seines Zeichens Abwehrspieler, erkämpfte sich den Ball und marschierte über das halbe Spielfeld ohne angegriffen zu werden. Sein folgender Schuss wurde glücklicherweise zum Pass, rutschte über den Fuß eines Gegenspielers und landete bei „Pferdelunge“ Achim Peters, der durch die Hosenträger des Torhüters einnetzte – abermalige Führung, 2:1! (45‘+1)

Damit nicht genug hätte Chris Alberg mit dem Halbzeitpfiff noch für den Nackenschlag sorgen können. Ein Querschläger der Gäste im Fünfer fand dessen Fuß, doch ging der Schuss links vorbei (45‘+4). Mit einer verdienten, jedoch knappen Führung ging es zum Pausentee.

In der zweiten Hälfte flaute das Spiel ab, was hauptsächlich an den Gästen lag, die kein Mittel gegen unsere Mannschaft fanden. Zwar blieb es bis zur letzten Sekunde eng, wie es bei einem knappen Spielstand halt so ist, doch bis auf die Schlussminuten konnte man als Zuschauer meist beruhigt durchatmen. Im Spiel nach vorne lagen die Vorteile klar bei Fandels Mannen, doch Kapital konnte man daraus nicht ziehen. Beschweren dürfen hätte man sich über den Ausgleich in der Nachspielzeit daher nicht. Mit einer Doppelchance hatte der SV Roth-Kalenborn schon den Torschrei auf den Lippen. Doch war es Michael Weber auf der Linie und Elias Engels im Nachschuss, die die drei Punkte sicherten (90‘+1). Mit dem Schlusspfiff in einer viel zu langen Nachspielzeit versuchten es unsere Gäste nochmal von der 16er-Linie, doch ging auch dieser Schuss vorbei (90‘+7).

Fazit: Ein knapper, aber nicht unverdienter Sieg, den sich die Mannschaft bis zur letzten Sekunde erkämpfen musste. Über große Teile des Spiels zeigte man die bessere Leistung und daher geht der Sieg alles in allem mehr als in Ordnung. Die Gäste blieben zwar gefährlich, wirkten aber zu ideenlos. Erst in den Schlussminuten, als man nochmal alles nach vorne warf, hätte man doch noch fast einen Punkt eingesackt. Unsere Truppe zeigte sich wach, gewillt den Kampf anzunehmen, steckte auch in Zweikämpfen nicht zurück und trotz Luft nach oben, dürfte in dieser Form und in dieser Saison einiges möglich sein. (Daniel Schmidt)