Sommerfußball im Derby

Mehren. Man merkte beiden Mannschaften über 90 Minuten an, dass es um nichts mehr ging. Die Anspannung fehlte auf beiden Seiten und es war wohl der Heimvorteil, der den Ausschlag für das bessere Ende auf unserer Seite herbeiführte. Wir waren bestrebt, wie in allen Spielen zuvor, das Heft in die Hand zu nehmen, aber es fehlte an der Power und an der Passqualität, die entscheidenden Pässe in die Tiefe zu spielen. Zu sorglos ging man mit den Möglichkeiten um, hatte aber das Glück, dass auch die Fortuna aus Ulmen nicht wirklich bestrebt wer, das Spiel gewinnen zu wollen. Zumindest erweckte es diesen Eindruck, weil nach vorne kaum Gefahr von der gegnerischen Offensive ausging. Und so hatten wir alles irgendwie im Griff. In der 20. Minute verlängerte Florian Kucher einen Eckball genau auf den Fuß von Johannes Hoffmann, der keine Sekunde zögerte und mit dieser Standardsituation per Direktschuss zum 1:0 stellte.

Danach plätscherte das Spiel so vor sich hin, bis der Schiedsrichter ein Einsehen hatte und bei einer Aktion in unserem Strafraum auf Elfmeter entschied. Den konnte man auch geben und Philipp Grammlich ließ unserem Tormann keine Chance – 1:1. Da wachte unsere Mannschaft wieder auf, die sich irgendwie in einer Tiefschlafphase befand und nur eine Minute später konnte Danny Schmitz, nach einer Unachtsamkeit der gegnerischen Abwehr, aus kürzester Entfernung den Ein-Tore-Vorsprung wiederherstellen. Kurz vor der Pause dann die Entscheidung. Nach einem Lattenabpraller konnte Johannes, mit seinem zweiten Tor an diesem Tag, das 3:1 erzielen.

Trotz der Führung konnten wir mit dem Spiel und dem Aufwand, den unsere Mannschaft betrieb, absolut nicht zufrieden sein. Sommerfußball eben! Die zweite Halbzeit ist schnell erzählt. Ulmen konnte nicht mehr, unser Team wollte nicht mehr spielerische Klasse zeigen und so blieb es beim 3:1. Zu erwähnen wäre noch, dass Andy Hoppe einen Foulelfmeter nicht verwandeln konnte und an Ulmen eine rote und gelb-rote Karte in der Schlussphase vom Schiedsrichter verteilt wurde.

Fazit: Es geht um nichts mehr, die Anspannung fehlt, der absolute Wille auch. Trotzdem hat man das Spiel verdient gewonnen, gegen einen Gegner, der die letzten Wochen nicht mehr verloren hatte. Unser Ziel, Tabellenführer der Rückrunde zu werden, bleibt weiter in Sichtweite. (Alfred Schmitz)