Erste Rückrundenpleite im Spitzenspiel

Mehren. Nach dem hochverdienten Punktgewinn in der Vorwoche gegen Ellscheid stand der zweiten Mannschaft die nächste Prüfung bevor. Der neue Tabellenführer aus Kelberg war zu Gast und natürlich wollte man auch gegen unseren JSG Partner weiterhin der Spielverderber im Kampf um die Meisterschaft sein.

Die Gäste kamen mit einem prall gefüllten Kader nach Mehren und auch besser ins Spiel. In der 6. Minute konnte sich Kelberg die erste Chance herausspielen, doch hielt Elias Engels den Schuss aus 20 Metern im Nachfassen. Zwar war das Spiel in der Folge recht ausgeglichen, eine optische Überlegenheit konnte man den Gästen aber nicht absprechen. Unsere Elf hatte Probleme die Bälle im Angriffsdrittel festzumachen und konnte so nur für wenig Entlastung sorgen. Kelberg machte Druck, verlor sich aber auch in den Angriffsbemühungen, zumal die Defensive sicher stand und in brenzligen Situationen entschieden dazwischen ging. Vor allem über die Außen versuchte der Tabellenführer sein Glück und man konnte im Ansatz erkennen, dass man zurecht die ganze Saison ganz oben mitspielt, da die meisten Mannschaften hier Probleme bekommen dürften.

Es dauerte jedoch bis zur 20. Minute, bis die Gäste zur nächsten Chance kamen. Eine Flanke wurde per Kopf am Fünfer aufs Tor gebracht. Elias Engels im Tor parierte glänzend, ehe Papberg im Nachstochern und in höchster Not den Ball klären konnte. Viel los war jedoch auch weiterhin nicht und Chancen damit Mangelware. Besonders die Gäste taten sich mit dem nassen, rutschigen Untergrund schwer und rutschten einige Male beim Anlaufen des Gegenspielers aus, was die ein oder anderen guten Räume im Mittelfeld schaffte. Doch stand die Kelberger Defensive ebenfalls sicher und pflückte alles weg.

Verstecken mussten sich unsere Mannen vor den Gästen jedoch nicht und so versuchte man immer wieder kleine Nadelstiche auf dem Weg nach vorne zu setzen. Doch waren es die Gäste, die die nächste Chance verbuchen konnten. Eine verunglückte Flanke segelte in Richtung des langen Ecks und verfehlte das Ziel nur knapp. Hier hätte sich Engels wohl geschlagen geben müssen (30.). Im Gegenzug ging unsere Elf plötzlich in Führung. Etienne Billaudelle fasste sich ein Herz und hielt aus der Distanz einfach mal drauf. Viel Tempo war nicht im Schuss, doch nahm der Ball durch den seifigen Untergrund an Fahrt auf, setzte vor dem Tor entscheidend auf und schlug an den Handschuhen des Torwarts und am kurzen Pfosten vorbei ein (33.).

Dass dieser Rückstand gar nicht in den Plan der Gäste passte, war diesen in der Folge anzumerken. Zwar bemühte sich Kelberg darum auch weiterhin das Heft in der Hand zu halten, agierte in der Folge aber zu hektisch. So ging es mit der knappen Führung für uns in die Halbzeit und es zeigte sich wieder einmal, dass im Fußball nicht unbedingt die spielbestimmende Mannschaft die Tore schießt.

Zu Beginn der zweiten Halbzeit sorgte Kelberg für den ersten Aufreger und kopierte fast die Chance aus der 30. Minute. So war es wieder eine verunglückte Flanke, die zum Torschuss wurde. Doch musste Engels diesmal eingreifen, machte sich so lang er konnte und lenkte den Ball ans Lattenkreuz – Glanzparade, die so wohl kaum ein Torwart in der D-Klasse zu zeigen im Stande ist.

Das Spiel gestaltete sich nun offener und unsere Zweite zeigte sich mehr als ebenbürtig, da den Gästen nicht wirklich viel einfallen wollte. So setzten auch unsere Mannen mal ein Zeichen. Ein langer Flachpass durch die Mitte in den Lauf von Schüller erreichte diesen im 16er, doch traf Philipp nur das Außennetz (59.). Kurz darauf hätten Fandels Jungs einen großen Schritt zum Sieg machen müssen. Ein verlorener Ball im Mittelfeld nutzte Dimmig für einen kurzen Sprint, legte nach links auf Billaudelle ab, der sofort durch die Gasse zu Görzen spielte und völlig frei vor dem Torhüter auftauchte. Dieser hatte viel Zeit sich die Ecke auszusuchen – wohl zu viel Zeit. Hatten die heimischen Zuschauer schon alle den Torschrei auf den Lippen, traf er aus rund zehn Metern nur den Pfosten und hielt das Spiel so offen (61.). Im direkten Gegenzug markierte Kelberg schließlich den Ausgleich. Nach einer Flanke in den Strafraum legte ein Kelberger mit dem Kopf auf Severin ab, der aus ein paar Metern den Ball über die Linie schoss – bitter!

Über das komplette Spiel gesehen allemal verdient, zu diesem Zeitpunkt jedoch unnötig und sehr ärgerlich. Statt dem 2:0 also 1:1 und die Tatsache, dass die vergebene Chance ihre Wirkung zeigte. Kelberg hatte nun Lunte gerochen und machte weiter Druck, während sich unsere Mannschaft angeschlagen zeigte und taumelte. Nach einem Einwurf Kelbergs, den der gegnerische Betreuer mit der Fahne eigentlich für uns anzeigte, folgte eine Passstafette bis in den Strafraum und landete bei Volk, der es sich nicht nehmen ließ die Führung zu erzielen (67.). Der Bann war gebrochen, die Ordnung kurzerhand dahin und das 1:3 die logische Folge. Einer großen Lücke im Mittelfeld und einen verlorenen Ball später, folgte ein langer Pass zwischen die Abwehr hindurch. Rene Schneider war vor seinem Mitspieler am Ball, wollte im Rutschen klären, fälschte aber unhaltbar an Elias vorbei ins eigene Tor ab (70.).

Die Zweite versuchte in der Folge alles, um noch einmal ins Spiel zurückzukommen. Doch mit der Führung im Rücken wusste Kelberg diese gekonnt zu verteidigen. Einzig in der 79. Minute hätte man noch einmal ins Spiel zurückkommen und den Anschlusstreffer erzielen können. Nach einer Flanke von Schüller, die Kelbergs Torhüter zu kurz abwehrte, stand Billaudelle einschussbereit vor dem Tor, doch bekam ein Verteidiger gerade noch die Gräten dazwischen (79.).

Fazit: Aufgrund der Mehrheit an Chancen ein nicht unverdienter Sieg der Gäste, die sich nach vorne stärker und entschlossener präsentierten und so die Tore zum Sieg erzwangen. Doch hätte der Sieger ebenso gut aus Mehren/Darscheid kommen können – hätte man das 2:0 erzielt. So ist Fußball eben, deshalb lieben wir diesen Sport. Unsere Zweite zeigte, dass man nicht ohne Grund so viele Punkte in der Rückrunde ergattern konnte und sich nach acht Spielen ohne Niederlage jetzt nochmal geschlagen geben musste. Kelberg dagegen zeigte, dass man wohl zurecht Meister wird, auch wenn noch zwei Spiele zu absolvieren sind. Man blieb immer am Ball und glaubte an seine Chance, was letztlich mit drei Punkten gekrönt wurde. Bleibt zu hoffen, dass man sich in der kommenden Saison wieder auf Augenhöhe, bei unterhaltsamen Fußball, begegnet. (Daniel Schmidt)