Erster Punktgewinn der neuen Saison

Daun. Nach dem Schlusspfiff wussten wir nicht, hatten wir einen Punkt gewonnen oder zwei Punkte verloren? Aber der Reihe nach. Eigentlich standen die Vorzeichen ganz gut. Andreas Lenarz konnte wieder mitspielen, Daniel Schmitz war auch mal wieder dabei und Andre Schneider kehrte nstraäach einer Woche Spielpause wieder ins Team zurück. Felix Kolf, Kevin Thönnes und Maurice Billaudelle mussten neben den langzeitverletzten Christoph Preis und Taleb Zoaeter verletzungsbedingt pausieren. Nach den ersten zwei verlorenen Partien war klar, jetzt musste unbedingt ein Sieg her. Wir Trainer hatten nach einer guten Trainingswoche eigentlich auch ein gutes Gefühl. Doch schon nach drei Minuten stellte sich dieses als Trugschluss heraus. Erster Angriff der Dauner über deren linke Seite, der Ball wurde in den Strafraum geflankt, landete am langen Pfosten und alle schauten irgendwie nur zu, wie der Dauner Stürmer einschießen durfte. Super, die gute Laune war schlagartig weg. Gerade ein frühes Gegentor wollten wir vermeiden

Wir bekommen es einfach nicht hin, von der ersten Sekunde an hochkonzentriert die mitgegebenen Aufgaben zu erfüllen. Wir brauchten 15 Minuten, um uns von diesem Schock zu erholen, dann kam kurze Zeit später der nächste Schlag. Andreas Lenarz musste nach 25 Minuten verletzungsbedingt ausgewechselt werden und sprengte damit auch unsere Dreierkette. Mit diesem Ausfall stellten wir auf eine Viererkette in der Abwehr ums, die von Marc Schreiber verstärkt wurde. Dies brachte uns gottseidank nicht aus der Ruhe und wir erarbeiteten uns Chance um Chance. Florian Kucher verfehlte das Tor nach einem Eckball nur knapp. Weitere dicke Chancen offenbarten die schwache Abwehr des Gastgebers. Leider konnten beste Chancen von unseren Stürmern nicht genutzt werden. Frei vorm Tormann, teilweise freie Schüsse fünf Meter vorm Tor, wurden sträflich vergeben. Es war zum Verzweifeln. Gut herausgespielt, aber ohne zählbaren Erfolg in der ersten Spielhälfte, ging es mit einem mehr als schmeichelhaften 0:1 für den Gastgeber in die Halbzeit. Es hätte mindestens 3:1 für uns stehen müssen.

„Wir machen die Dinger vorne nicht, also werden wir das zweite Gegentor gegen uns bekommen“, sagte ich zu unserem Trainer Sebastian Stolz und das Tor ließ nicht lange auf sich warten. 10 Minuten nach Wiederanpfiff erhöhte Daun auf 0:2. Wahnsinn! Ein Konter mit einem Ball in die Tiefe, wurde von uns ganz schlecht verteidigt und auch Elias Engels im Tor konnte den Schuss nicht mehr ganz unter Kontrolle bringen und schlug daher im Netz ein.

So ist das im Fußball, wenn man seine eigenen Chancen nicht nutzt. Aber eines war dann doch offensichtlich – die Mannschaft ab sich nicht auf. Nicht an diesem Sonntag. Nicht gegen Daun. In der 63. Minute war es dann soweit. Freistoß von Simon Hahn in den Strafraum, genau auf den Kopf von Florian Kucher und der konnte den Kopfball im langen Toreck versenken. Jetzt war es ein Spiel, in dem die Zuschauer voll auf ihre Kosten kamen. Keine zehn Minuten später konnte sich Jan Mohrs an der rechten Strafraumgrenze durchsetzen und ins kurze Toreck zum 2:2 ausgleichen. Jetzt ging es hin und her. Leider unterlief Florian vor dem eigenen Strafraum wieder ein Foulspiel und weil er bereits gelb gesehen hatte, erhielt er die gelb-rote Karte und standen so in Unterzahl auf dem Platz. Er fehlte uns natürlich im Strafraum und so fiel zwangsläufig durch einen Kopfball das 3:2 für Daun. Aufgeholt und schon wieder hinten! Aber dann traf Sven Mohrs doch noch. Nach einem tollen Pass in den 16er konnte er den herauslaufenden Tormann bezwingen. Sebastian kam für Nils Esser in die Partie. Dann die 86. Minute. Wieder Konfusion im eigenen Strafraum und Simon versenkte die Flanke per Kopf ins eigene Netz. Unglaublich, wir lagen schon wieder hinten. Aber es waren ja noch ein paar Minuten zu spielen. Daun wollte uns wohl den endgültigen Knockout versetzen und spielte mit einer Dreierkette weiter. Dies konnten wir ausnutzen. Marius Ring setzte sich am linken Strafraum gegen seinen Gegenspieler durch, spielte auf Sebastian und der sorgte mit einem Schuss aus 16 Metern in der Schlussminute für den vielumjubelten Ausgleich.

Fazit: Nie aufgegeben! Wenn wir das die ganze Saison so händeln, könnte es für jeden Gegner schwer werden. Aber das alleine reicht natürlich nicht. Vorne müssen die Großchancen einfach besser genutzt werden und hinten, in der Defensive, sind wir auch zu anfällig. Es bleibt also weiterhin viel zu tun! (Alfred Schmitz)