Viele Chancen, wenig Punkte

Mehren. Wir kamen sehr gut ins Spiel hinein. In den ersten zehn Minuten ergab sich eine Torchance nach der anderen, doch die Abschlüsse gingen am Gehäuse des TuS Daun vorbei. Bis dahin hätte es schon 3:0 stehen müssen. Die Gäste versuchten mit Kontern unsere Abwehr zu knacken, doch standen wir kompakt und konnten die Bemühungen der Gäste im Keim ersticken.

Es dauerte jedoch bis zur 31. Minute, bis wir die Führung erzielten konnten. Ein Freistoß von Kevin Thönnes ging gekonnt auf das Tor der Gästeelf, der Tormann wehrte nach vorne ab und so ließ es sich Artur Buks nicht nehmen die Führung aus dem Getümmel heraus zu erzielen.

Völlig ohne Not ließen wir Daun nach der Führung immer wieder gefährlich kontern. So wie wenige Minuten vor der Halbzeit, als ein Gegenspieler nur per Foulspiel im Strafraum gestoppt werden konnte. Doch Patrick Weinand entschied sich für die richtige Ecke und parierte den Elfer.

Statt weiter mit kühlem Kopf zu agieren, stellten wir das Fußballspielen ein und versuchten es mit viel Hektik nach vorne. So kamen die Bälle immer wieder schnell zurück und diese Unruhe führte dazu, dass wir einige Male unter Druck gerieten. Folgerichtig glich der TuS zum 1:1 aus (57‘).

Mit dem Ausgleich folgte eine Reaktion unserer Elf. Wir nahmen den Kampf an und erspielten uns einige vielversprechende Torchancen, die weiterhin nicht genutzt wurden. In der 61. Minute konnte Julian Schmitz eine dieser Situationen ausnutzen, eroberte den Ball und netzte zur zweiten Führung ein. Kurze Zeit später, nach einem Angriff über rechts, konnte der Torhüter den Ball nur abklatschen lassen und Robin Stein schlug daraus Kapital, erhöhte zum 3:1 und der Jubel war groß (64‘). Offenbar zu groß. Denn was in der Folge in den Köpfen der Spieler los war, ist unerklärlich. Körperliche und geistige Präsenz wurde zum Fremdwort und so markierten die Gäste den Anschlusstreffern (76‘).

Es kam immer mehr Unruhe ins Spiel hinein und wir erhielten keinen Zugriff mehr. Mit teils der Hälfte der Mannschaft stürmten wir unkontrolliert auf das Tor der TuS zu, statt den Stiefel konzentriert runterzuspielen. Es kam, wie es kommen musste. Der Ball wurde von der Gästeelf abgefangen, über die rechte Seite reingeflankt und Oldie Kurtisi köpfte den Ball locker über die Linie (90‘+1).

Fazit: Eine gefühlte Niederlage. Die Punkteteilung haben wir uns selbst zuzuschreiben. Wir ließen beste Chancen ungenutzt und luden die Gäste zu den Toren ein. So war der Punkt für Daun nicht einmal unverdient, da man Kampf und Herz zeigte und das Remis erzwang.

Michael Lubczynski