Absolut unnötige Niederlage

Daun. Beim Auswärtsspiel gegen die Dauner Reserve waren die Rollen eindeutig verteilt. Nach dem überzeugenden Heimsieg gegen Rengen galt es für uns die Leistung in Daun zu bestätigen. In der Woche wurde das Spiel aufgrund der Wetterverhältnisse vom Rasen auf den Kunstrasen verlegt.

Die Anfangsphase des Spiels bestimmten wir dann auch. Wir kamen zielstrebig in bzw. an den 16er und konnten Daun so früh unter Druck setzen. Die Gastgeber wiederum spielten gut mit und kamen durch schnell vorgetragene Angriffe ebenfalls ansatzweise zu Torchancen. Die größte Chance zur Führung hatte Flo Papberg, der einen Eckball aus kurzer Distanz an die Latte köpfte. So ging es die erste Viertelstunde recht schnell zwischen den 16ern hin und her, wobei wir die größere Gefahr ausstrahlten.

Wie das oft dann ist, wenn das Spiel schnell gemacht wird, wird eine Mannschaft etwas nachlässiger in ihren Bemühungen, weil für solch einen Fußball einfach die Voraussetzungen fehlen. So taten sich bei den Gastgebern öfters Lücken auf, die wir auch immer wieder versuchten zu bespielen. Vor allem über unsere rechte Seite kam Achim Peters ein ums andere Mal durch und Daun hatte Probleme, die Seite zuzustellen. Sein Gegenspieler sah sich dann genötigt das Ganze durch ein hartes und rüdes Foul zu unterbinden, nachdem er von Achim überspielt wurde und deutlich zu spät kam. Beim Hinlaufen war schon zu sehen, dass es nur die Beine sind und nicht der Ball, der getroffen werden soll. Der Pfiff des Schiedsrichters blieb dann auch nicht aus. Was allerdings absolut unverständlich ist, warum man dem Spieler nicht die gelbe Karte gibt und ihn auch mündlich verwarnt. Die Karte kam erst, nachdem die Zuschauer den Schiedsrichter drauf hinwiesen, dass sowas auf jeden Fall mindestens mit einer Karte bestraft werden muss.

Von dem Zeitpunkt an kippte das Spiel in eine ganz andere Richtung. Viele Zweikämpfe wurden daraufhin von der Dauner Bank lautstark kommentiert, was den Schiedsrichter mit zunehmender Spieldauer immer mehr beeinflusste. Bestes Beispiel ist ein Foul im Mittelfeld, das der Schiedsrichter abpfiff (zu Recht) und darauf in unsere Spielrichtung zeigte. Wir führten den Freistoß schnell auf rechts aus und es ging Richtung Dauner Tor. Es erfolgte wieder ein Pfiff, der Freistoß wurde zurückgenommen und die Spielrichtung änderte sich – nach lautstarken Protesten der Dauner Bank. Absolut unverständlich, wie man ein klares Foul für uns zu einem Vorteil für die Gastgeber macht. Von dem Zeitpunkt an war es im Spiel und vor allem außerhalb des Spielfeldes sehr hektisch. Daun schlug aus der Abwehr viele Bälle nur nach vorne und wir brachten uns durch riskante Spieleröffnung in der Abwehr selbst in Not. Zehn Minuten vor der Halbzeit kamen wir wieder etwas geordneter vor das Tor, konnten uns aber nicht entscheidend durchsetzen.

Nach der Halbzeit leider ein unverändertes Bild. Hektisches Spiel auf beiden Seiten und viele lautstarke Bemerkungen auf Seiten der Dauner Bank. In der 51. Minute ergab sich dann für Daun eine gute Gelegenheit. Patrick Weinand war beim Abstoß aus der Hand einen Schritt aus dem 16er, was dementsprechend Handspiel bedeutet. Dazu gibt es keine zwei Meinungen. Absolut ärgerlich ist dabei nur, dass der Pfiff wieder nur durch lautstarkes Reklamieren der Dauner Bank kam. Der Schiedsrichter selbst konnte es nicht sehen, da sein Blick Richtung Mittellinie ging.

Den Freistoß konnte Kurtisi zur Führung verwerten. War es bis dahin laut neben dem Platz, erfuhr das Ganze jetzt noch eine Steigerung. Es wurde eigentlich jeder Zweikampf kommentiert, was den Unparteiischen dazu veranlasste, einige merkwürdige Entscheidungen zu treffen. Ein vermeintliches Foul wiederum an unserem 16er führte zum 2:0 ebenfalls durch Kurtisi. Ein eigentlich normaler Zweikampf wurde als Freistoß gegen uns gesehen. Im Gegenzug konnte Chris Alberg dann aus kurzer Distanz verkürzen, nachdem der Torwart unter einem hohen Ball durchgesprungen war. Kurze Zeit später wurde Marc Schreiber von hinten im 16er gefoult, was nach Meinung der Dauner Bank kein Foul war und den Schiedsrichter dazu veranlasste dies dann ebenfalls so zu sehen. Der Schlag auf die Beine war zudem deutlich zu hören.

Das Spiel blieb bis zum Schluss auf bleiben Seiten hektisch. Beste Chancen zum Ausgleich hatte Michael Weber, als er einmal am 16er über das Tor verzog und in der Schlussphase noch den Pfosten traf. Daun wiederum erzielte noch das 3:1, was dem Schiedsrichter irgendwie wohl nicht ganz klar war.  Vielleicht weil der Ball vom Innengestänge direkt wieder raussprang. Letztendlich ging das Spiel 2:1 verloren.

Fazit: Ein hektisches Spiel, das wir uns durch Daun aufdrücken ließen. Seltsame Entscheidungen und vor allem lautstarkes Kommentieren der Dauner Bank, bei der man sich wünscht, dass der Schiedsrichter dies unterbindet und sich nicht auf der Nase rumtanzen lässt. Unerträglich ist dabei einfach, dass man das Ganze mitmachen muss. Ich will keine laute Bank, was aber in solch einem Spiel sehr schwierig ist. Bei all der Kritik an Schiedsrichter und gegnerischen Trainerbank muss man aber bei sich selbst beginnen. Wir haben leider, bis auf 20 Minuten, aus dem Spiel gegen Rengen nichts mitgenommen. Zu viele falsche Entscheidungen schon im Aufbauspiel, ein vermeidbarer Freistoß und vor allem Zweikämpfe, die zu spät geführt wurden, weil oft ein „Sicherheitsabstand“ zum Gegner bestand. Alles Dinge, auf die in der Woche hingewiesen wurde. Umso unverständlicher, dass wir über weite Strecken des Spiels nichts davon umgesetzt haben. Es wird Zeit, dass wir daraus lernen. (Markus Fandel)