Gemischte Gefühle

Roth-Kalenborn. Aus der Vergangenheit wussten wir, dass eine Auswärtsreise zum SV Roth-Kalenborn sich in den seltensten Fällen als reine Vergnügungsreise darstellt, unabhängig von deren Tabellenposition.

In der ersten Halbzeit bekräftigte sich dieses Bild, als die Heimelf hochmotiviert und unheimlich aggressiv auftrat und über zahlreiche Standardsituationen sehr gefährlich war. Kamen wir bei vielen dieser Situationen zunächst ungeschoren davon, war es schließlich ein Foulelfmeter, den Roth-Kalenborn fünf Minuten vor dem Halbzeitpfiff zur Führung einschoss. Der Pfiff an sich war zwar äußerst umstritten, die Führung selbst hingegen zu diesem Zeitpunkt hochverdient.

Wir konnten unsererseits im ersten Durchgang lediglich einen Hochkaräter durch Daniel Schmitz verbuchen, den der bärenstarke Heimkeeper Mario Lenzen jedoch vereitelte. Mit der letzten Aktion der ersten Spielhälfte bekamen wir noch einen Freistoß aus dem rechten Halbfeld zugesprochen, den Simon Hahn sodann in seiner unnachahmlichen Art mit viel Zug und genauso viel Effet in den Strafraum schlug, wo Rolf Stolz stark in den Ball flog und ihn unhaltbar per Kopf in die Maschen setzte. So ging es mit einem für uns eher schmeichelhaften Unentschieden zum Pausentee.

Im zweiten Durchgang sollten sich die Kräfteverhältnisse dann plötzlich vollkommen drehen. Wir fanden sofo rt einen anderen Zugriff aufs Match und spielten im gesamten zweiten Spielabschnitt mit viel Schwung aufs gegnerische Gehäuse. Kalenborn kam zwar noch zu zwei, drei Kontersituationen, wirkliche Torchancen entstanden hierbei jedoch nicht mehr. Gefühlt war es nun nur noch eine Frage der Zeit, bis unser Führungstreffer fällt, doch leider vergaben wir eine Großchance nach der anderen. Die dickste hiervon gab es nach überragendem Pass in die Tiefe von Patrick Lenartz per Außenrist, den Daniel Schmitz aufnahm und in den Strafraum führte, wo er von hinten gefällt wurde. Da der Gegenspieler hierbei neben ganz viel Körper auch ein wenig Ball spielte und dieser sodann zu Marius Ring kullerte, der ca. 7 Meter vorm Tor einschussbereit frei stand, entschied der Schiedsrichter wohl auf Vorteil. Leider sprang die Kugel kurz vor Marius nochmal auf, sodass dieser sie nicht richtig traf und quasi zurück Richtung Foulszenerie spielte. Der Schiri blieb bei seiner Vorteilsauslegung statt Strafstoß, sodass die Heimelf schließlich die Situation klären konnte.

Auch wenn der Auswärtspunkt sich direkt nach Schlusspfiff aufgrund der Abläufe im zweiten Durchgang als viel zu wenig anfühlte, war er, wenn man das gesamte Spiel betrachtet, wohl ein nicht ganz ungerechtes Ergebnis. Wir sind nun immerhin seit drei Spielen ungeschlagen und wollen unbedingt einen Sieg gegen den einen Tabellenplatz und fünf Punkte vor uns liegenden TuS Ahbach II einfahren, um ihm im Saisonendspurt vielleicht noch ein wenig auf die Pelle rücken zu können. Anstoß ist am Samstag um 19 Uhr in Mehren.

Es spielten: Taleb Zoaeter – Kevin Thönnes, Max Groß, Simon Hahn, Steven Palm (Leon Schüler) – André Schneider, Patrick Lenartz, Christian Otten (Jan Mohrs), Rolf Stolz – Daniel Schmitz, Marius Ring

(Fabian Emmerichs)